Burnout – diese Warnsignale sollten Sie ernst nehmen (Burnout/Teil 1)

shutterstock_61534834Ein Burnout-Syndrom (englisch (to) burn out: „ausbrennen“) bzw. Ausgebranntsein ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit. Es kann als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität und einer erhöhten Suchtgefährdung führt.

Burnout kann jeden treffen und macht weder vor einzelnen Berufs- oder Altersgruppen halt. Deshalb sollte man bereits erste Warnzeichen und Symptome ernst nehmen!

“Nur jemand, der einmal entflammt war, kann auch ausbrennen!” (Pines, Aronson & Kafry, 1985)

Oft leben wir auf der „Überholspur“ – beruflich und privat. Eine Zeit lang geht das auch gut, aber irgendwann ist es „zu viel“ und unser Körper kann den (negativen) Stress nicht mehr kompensieren.

Die Anforderungen im Job werden immer höher und aufgrund der teilweise schlechten wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre wurden viele Jobs eingespart bzw. nicht wieder nachbesetzt. Das bedeutet dass oft die verbleibenden MitarbeiterInnen diese Aufgaben mit erledigen müssen. Längere Arbeitszeiten, hoher Leistungsdruck und Angst vor dem Jobverlust sind die Folge.

Auch privat haben viele von uns hohe Ansprüche an sich selbst und setzen sich damit unter Druck. Die Rolle des perfekten Vaters, der perfekten Mutter, des verständnisvollen Partners, der vorbildliche Haushalt, anspruchsvolle Hobbys, berufliche und persönliche Weiterbildung, das regelmäßige Workout, das Pflegen von Freundschaften und vielleicht noch der ein oder andere ehrenamtliche Engagement. Die Liste ließe sich noch lange weiterführen …

Jeder Mensch reagiert auf Belastungen unterschiedlich. Die einen können schwierige Situationen und hohen Druck über einen langen Zeitraum meistern und andere leiden bereits bei geringen Belastungen bereits zu Erschöpfungszuständen. In der Regel ist das Burnout-Syndrom allerdings das Resultat eines langen Prozesses.

Folgende Warnsignale Ihres Körpers sollten Sie ernst nehmen:

  • Sie fühlen sich dem Druck am Arbeitsplatz nicht gewachsen und haben oft das Gefühl Ihr Arbeitspensum nicht mehr zu schaffen
  • Sie sind ständig gereizt und reagieren auf Konflikte am Arbeitsplatz übertrieben
  • Der Job wird immer mehr zum „Lebensinhalt“
  • Sie möchten eigentlich gar nicht mehr in den Job gehen und fühlen sich schon am Morgen schlapp
  • Sie schlafen schlecht und Ihre Gedanken kreisen oft um unerledigte Aufgaben im Job
  • Sie brechen soziale Kontakte ab, weil Sie diese als anstrengend und belastend empfinden
  • Sie sind privat gereizt und haben Ehe- und Familienprobleme
  • Sie haben das Bedürfnis sich privat „abzuschotten“ und sind sehr gerne für sich
  • Sie haben oft das Gefühl von Hilflosigkeit
  • Sie sind ungeduldig und emotional nicht mehr so belastbar wie üblich
  • Sie fühlen sich erschöpft und energielos
  • Sie haben Probleme Entscheidungen zu treffen
  • Es fällt Ihnen schwer sich zu konzentrieren
  • Kleinste Veränderungen im privaten und beruflichen Umfeld empfinden Sie bereits als zusätzliche Belastung, der Sie nicht gewachsen sind
  • Sie brauchen mehr Aufputschmittel (Kaffee, Energiedrinks etc.) oder Verdrängungsmittel (Alkohol, Nikotin, Medikamente etc.) um Ihre Leistung erbringen zu können
  • Sie leiden ständig an Erkältungen, haben Magen- Darm- Beschwerden oder Nacken- und Rückenschmerzen
  • Sie haben Konzentrationsschwäche und fühlen sich bei komplexen Aufgaben sehr rasch überfordert
  • Chronische Müdigkeit und Erschöpfung

Wenn Sie mehr als 5 Warnsignale bei sich selbst erkannt haben, sollten Sie sich dringend professionelle Unterstützung holen. Im Anfangsstadium des Burnout Symptoms kann noch eine kurze Erholungsphase (Kur, Urlaub etc.) oder ein Jobwechsel helfen. Im fortgeschrittenen Stadium vergeht Burnout nicht einfach wieder. Hier ist professionelle Unterstützung von Ärzten und darauf spezialisierten Einrichtungen erforderlich.

Information, Beratung und Hilfe für Menschen, die vom Burnout-Syndrom betroffen sind finden Sie in Wien z. B. bei:

  • IBOS Institut für Burnout und Stressmanagement (1150 Wien)
  • Psychologische Servicestelle des KAV, Wiener Krankenanstaltenverbund (1030 Wien)
  • Selbsthilfegruppe für Menschen mit Burnout, pro mente Wien (1040 Wien)

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